Die Geschichte von Aspes, einer Marke, die eine Ära im italienischen Motorradsport prägte, begann 1955 in Gallarate (Varese). Das von den Brüdern Sorrentino gegründete Unternehmen spezialisierte sich zunächst auf die Fahrradproduktion.
Die Anfänge und der Einstieg in die Motorradwelt
Der Sprung in den Zweiradsektor erfolgte 1961, als Aspes mit der Produktion von Mopeds begann, zunächst mit Motoren von Minarelli. Der eigentliche Wendepunkt kam jedoch 1967 mit der Markteinführung des Cross T, dem ersten Versuch des Unternehmens, in das Segment der Offroad-Motorräder einzusteigen. Obwohl der Erfolg mäßig war, war der Weg vorgezeichnet.
Der Erfolg kam 1971 mit dem Navaho-Motocross-Moped, das schnell ein junges Publikum begeisterte. Im selben Jahr präsentierte das Unternehmen einen Rennstreckenprototyp, die 125 Juniores Velocità, ausgestattet mit dem ersten vollständig von Aspes entwickelten und gebauten Motor.
Erfolg und Innovation
1972 war ein Schlüsseljahr mit der Einführung der Hopi 125. Damit wurde die mit der PH 125 begonnene Tradition fortgesetzt, Modelle nach indianischen Stämmen zu benennen. Die Hopi zeichnete sich insbesondere durch ihren selbst entwickelten Motor aus – ein Schritt, der Aspes zu einem der wenigen Hersteller mit eigener Produktion machte.
Ein weiteres Kultmodell war die Yuma (zunächst Juma genannt), ein Straßenmotorrad, das ab 1974 produziert wurde. Die Yuma überzeugte durch ihre Leistung und erwies sich als äußerst wettbewerbstauglich. Sie war sogar Protagonistin des „Criterium Aspes Yuma“, eines Einzelmarkenwettbewerbs, der von 1977 bis 1979 ausgetragen wurde und an dem Talente wie Loris Reggiani teilnahmen.
Niedergang und Ende
Die späten 1970er Jahre markierten den Beginn des Niedergangs von Aspes. Die Konkurrenz wurde immer härter, und historische Modelle wie die Navaho und die Hopi verloren an Originalität und Attraktivität. Die Yuma war zwar ein hervorragendes Motorrad, aber auch das teuerste ihrer Klasse, was ihren Absatz bremste.
1982 endete das Aspes-Abenteuer. Das Unternehmen meldete Konkurs an und wurde von Unimoto, einem in Cesena gegründeten Unternehmen, übernommen. Unimoto führte die Marke Aspes bis 1984 weiter, stellte aber 1986 ebenfalls den Betrieb ein.
Versuche einer Wiederbelebung
Die Marke Aspes ruhte jahrelang und wechselte zwischen verschiedenen Unternehmen hin und her. Im Dezember 2008 wurde sie von Menzaghi Motors mit der Absicht gekauft, sie neu aufzulegen. Das Unternehmen brachte neue Hybrid-Rollermodelle von 50 ccm bis 150 ccm auf den Markt, doch nach 2011 wurden keine Produkte der Marke Aspes mehr produziert, und die offizielle Website wurde deaktiviert.