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22/05/2024

Ancillotti

Gründungsjahr 1967-1985

Ancillotti

 Die Geschichte des Motorradherstellers Ancillotti reicht bis ins Jahr 1907 zurück, als Ernesto Ancillotti in Florenz eine Werkstatt zur Wartung der ersten Kraftfahrzeuge eröffnete. Sein Sohn Gualtiero führte nach seiner Ausbildung zum Feinmechaniker das väterliche Geschäft weiter und spezialisierte sich nach dem Krieg auf Motorradtuning, darunter Harley-Davidsons und Lambrettas. 1966 stellte Gualtiero mit einer modifizierten Lambretta im englischen Elvington zwei Geschwindigkeitsrekorde auf: auf der Viertelmeile und dem fliegenden Kilometer, was dem Namen Ancillotti internationale Bekanntheit verschaffte.

1967 gründete die Familie Ancillotti das Unternehmen „Costruzioni Moto G. Ancillotti“, das sich auf die Herstellung von Geländemotorrädern spezialisierte. Das erste erfolgreiche Modell war die Scarab, gefolgt von weiteren Modellen wie der CH. Die zunächst handwerkliche Produktion erreichte rund 3.000 Einheiten pro Jahr, wobei die Modelle von 50 bis 250 ccm reichten. Ancillotti erzielte zahlreiche Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben und gewann Titel in Italien, Spanien, Frankreich, Schweden und Finnland.

Alberto Ancillotti, Sohn von Gualtiero, war Autor zahlreicher Patente, darunter 1979 das progressive Federungssystem „Pull Shock“, das heute weltweit eingesetzt wird. Die wachsende Konkurrenz japanischer Motorradhersteller führte jedoch 1985 zur Schließung des Werks.

1991 begann Alberto, ermutigt von seinem Sohn Tomaso, mit der Entwicklung vollgefederter Fahrräder, die ihrer Zeit voraus waren. Die Marke Ancillotti war auch im Mountainbike-Bereich erfolgreich und gewann Athleten wie Brook McDonald und Wyn Masters. 2005 wurde die Marke an Roberto Giliberti verkauft, der sie 2009 in „Ancillotti Motorcycles Srl“ überführte. 2019 wurde die Marke an einen neuen Eigentümer verkauft, was den Beginn einer neuen Ära für den traditionsreichen Motorradhersteller markierte.