Die Geschichte des Automobilherstellers ASA, ein Akronym für Autocostruzioni Società per Azioni, ist faszinierend und eher kurz, aber eng mit einem der berühmtesten Namen der italienischen Automobilszene verbunden: Ferrari.
Die Geburt einer Ferrari-Idee
Alles begann Ende der 1950er-Jahre, als Enzo Ferrari und seine Ingenieure, darunter Carlo Chiti und Giotto Bizzarrini, mit der Arbeit an einem ehrgeizigen Projekt begannen: einem kleinen GT (Gran Turismo) mit einem Vierzylindermotor, der vom leistungsstarken V12 des Ferrari 250 abgeleitet war. Die Idee war, ein kompakteres und erschwinglicheres Modell als die großen und teuren Ferraris der damaligen Zeit zu entwickeln, um auf dem aufstrebenden Markt für Sportwagen mit kleinem Hubraum, der von Marken wie Abarth dominiert wurde, wettbewerbsfähig zu sein.
Das Projekt wurde fortgesetzt, und der Prototyp mit einer von Giorgetto Giugiaro für Carrozzeria Bertone entworfenen Karosserie wurde 1961 auf dem Turiner Autosalon vorgestellt. Trotz des Erfolgs und des liebevollen Spitznamens „Ferrarina“ entschied sich Enzo Ferrari, das Auto nicht unter der Marke „Cavallino Rampante“ zu vermarkten, da er befürchtete, ein Modell mit kleinem Hubraum würde die Exklusivität und das Prestige seines Unternehmens schmälern.
Die Intervention von Oronzio de Nora und die Gründung von ASA
An diesem Punkt nahm die Geschichte des „Ferrarina“ dank des Mailänder Industriellen Oronzio de Nora, bekannt für seine Arbeit im elektrochemischen Sektor (er war der Erfinder der Amuchina), eine neue Wendung. De Nora, bereits ein Zulieferer und Freund von Ferrari, erwarb das Projekt und gründete in Mailand die Firma ASA, die von seinem Sohn Niccolò geleitet wurde. Ziel war die Serienproduktion des Autos.
Modelle und kurze Lebensdauer
Die Produktion des ASA 1000 GT begann offiziell 1964. Das Auto war ein elegantes und sportliches Coupé mit einem leichten Rohrrahmenchassis und einem 1032-cm³-Vierzylindermotor mit 91 PS, der für eine bemerkenswerte Leistung in seiner Klasse sorgte. Es wurden auch Spider-Versionen und eine leistungsstärkere Variante, der ASA 411, produziert.
Trotz seiner hervorragenden technischen Eigenschaften und seines faszinierenden Designs konnte der ASA nicht den erhofften kommerziellen Erfolg erzielen. Hohe Produktionskosten und starker Wettbewerb begrenzten die Stückzahlen. Die Produktion, eine stark handwerkliche Angelegenheit, beschränkte sich auf rund 100 Coupés und etwa 20 Spider.
ASA versuchte sich auch im Rennsport, nahm an der Targa Florio teil und baute sogar einen Formel-3-Einsitzer, doch sein Schicksal war besiegelt. Das Unternehmen ging 1969 in Liquidation und beendete damit seine kurze, aber intensive Geschichte.
Heute gelten die wenigen verbliebenen Exemplare des ASA 1000 GT als seltene Oldtimer mit großem Sammlerwert und zeugen von einem ehrgeizigen Projekt, das aus dem Genie von Maranello hervorging und in Mailand mit Leidenschaft weitergeführt wurde.