Die Geschichte des Automobilherstellers Auto Union ist ein grundlegendes Kapitel der deutschen Automobilindustrie und legte den Grundstein für das heutige Audi. Die Marke wurde nicht von einem einzelnen Gründer gegründet, sondern durch den Zusammenschluss von vier bereits bestehenden Marken.
Hier die wichtigsten Meilensteine:
Die Geburt der Vier Ringe
1932, mitten in der Wirtschaftskrise nach dem Börsencrash, fusionierten vier deutsche Automobilhersteller – Audi, Horch, DKW und Wanderer – zur Auto Union AG. Diese Fusion wurde von der Sächsischen Staatsbank gefördert, mit dem Ziel, einen stärkeren Industriekonzern zu schaffen, der den Marktschwierigkeiten standhalten konnte.
Die Vier Ringe im Logo der Auto Union, die wir heute als Audi-Symbol kennen, symbolisierten diesen Zusammenschluss. Jede der Marken behielt ihre eigene Identität und spezialisierte sich auf ein bestimmtes Marktsegment:
DKW: produzierte Motorräder und Kleinwagen mit Zweitaktmotoren.
Wanderer: produzierte Mittelklassewagen.
Audi: positionierte sich im mittleren bis oberen Segment.
Horch: Die Luxusmarke spezialisierte sich auf Luxusautos.
Rennerfolge
Auto Union wurde vor allem durch seine Erfolge im Motorsport bekannt. Unter dem Einfluss des NS-Regimes, das die Entwicklung der deutschen Silberpfeile finanzierte, geriet das Unternehmen mit dem Konkurrenten Mercedes-Benz aneinander. Die Rennwagen von Auto Union, die unter anderem von Ferdinand Porsche entworfen wurden, waren für ihre Zeit wegweisend und verfügten über innovative Merkmale wie den Mittelheckmotor. Legendäre Fahrer wie Bernd Rosemeyer und Tazio Nuvolari fuhren mit diesen Wagen zahlreiche Grand-Prix-Rennen zum Sieg.
Zweiter Weltkrieg und Wiedergeburt
Der Zweite Weltkrieg brachte die Produktion und die Rennaktivitäten abrupt zum Erliegen. Nach dem Konflikt befanden sich die Werke von Auto Union in Ostdeutschland, und das Unternehmen wurde aufgelöst. Einigen ehemaligen Managern und Ingenieuren gelang es jedoch, das Unternehmen in Westdeutschland, in Ingolstadt, wieder aufzubauen. Zunächst nahm das Unternehmen den Betrieb unter der Marke DKW wieder auf und produzierte Zweitaktmotoren.
Der Übergang zu Audi
1958 wurde Auto Union von Daimler-Benz übernommen und wenige Jahre später, 1964, an Volkswagen verkauft. Unter dem neuen Eigentümer verabschiedete sich das Unternehmen schrittweise von der Produktion von Zweitaktfahrzeugen und konzentrierte sich auf neue Viertaktmodelle. Das erste nach dem Krieg produzierte Viertaktauto hieß schlicht „Audi“ und markierte damit die Wiedergeburt der Marke.
1969 beschloss Volkswagen, Auto Union mit dem kürzlich erworbenen Automobilhersteller NSU zu fusionieren. Aus dieser Fusion entstand die Audi NSU Auto Union AG. Die Erfolge der neuen Modelle Audi 80 und Audi 100 führten zur Konsolidierung der Marke und zu einer zunehmenden Marktdominanz, bis 1985 der Name „Auto Union“ endgültig zugunsten der Audi AG aufgegeben wurde.
Heute stehen die Vier Ringe nicht mehr für den Zusammenschluss vierer Unternehmen, sondern sind zum ikonischen Symbol von Audi geworden – ein direktes Erbe der ruhmreichen Geschichte von Auto Union.