Die Geschichte des Automobilherstellers Borgward ist eine faszinierende Geschichte von Erfolg, Innovation und einem unerwarteten Niedergang, gefolgt von einem jüngsten Versuch der Wiederbelebung.
Gründung und Nachkriegserfolg:
Borgward wurde 1929 in Bremen von Carl Friedrich Wilhelm Borgward, einem visionären Ingenieur, gegründet.
Bevor Borgward unter eigenem Namen Automobile produzierte, war das Unternehmen für dreirädrige Fahrzeuge wie den „Blitzkarren“ bekannt, ein kleines Fortbewegungsmittel, das im hyperinflationären Deutschland der 1920er Jahre sehr beliebt war.
Nach dem Zweiten Weltkrieg feierte das Unternehmen großen Erfolg. In den 1950er Jahren entwickelte sich die Borgward-Gruppe, zu der auch die Marken Goliath und Lloyd gehörten, zum drittgrößten Automobilhersteller Deutschlands.
Das ikonischste und bekannteste Modell war die Borgward Isabella, die 1954 eingeführt wurde. Mit ihrem eleganten Design und ihrer für ihre Zeit hervorragenden Leistung wurde die Isabella zu einem Symbol deutschen Stils und deutscher Ingenieurskunst.
Der Crash von 1961:
Trotz seines Erfolgs erlitt das Unternehmen 1961 eine dramatische Insolvenz, deren Umstände bis heute umstritten sind. In weniger als 24 Stunden brach das gesamte Industrieimperium zusammen, was den Verlust von 20.000 Arbeitsplätzen zur Folge hatte.
Die Produktion der Isabella und anderer Modelle wurde nach der Insolvenz noch kurze Zeit fortgesetzt, nachdem die Montagelinien in Mexiko verkauft worden waren, wo die Produktion bis 1970 fortgesetzt wurde.
Der Wiedergeburtsversuch:
Nach Jahrzehnten der Vernachlässigung versuchte die Marke eine Wiederbelebung. 2008 verkündete Christian Borgward, der Enkel des Gründers, seine Absicht, das Unternehmen wiederzubeleben.
Mit Unterstützung des chinesischen Partners Foton Motor wurde die Marke neu aufgelegt, und auf dem Genfer Autosalon 2015 wurde ein neues SUV, der BX7, vorgestellt.
Doch auch dieses zweite Kapitel war erfolglos. Nach weiteren finanziellen Schwierigkeiten und einem Eigentümerwechsel wurde die Borgward Group im Jahr 2022 erneut für insolvent erklärt.