X
07/05/2024

Bugatti

Gründungsjahr 1909

Bugatti

Die Geschichte des Automobilherstellers Bugatti ist eine komplexe, faszinierende Geschichte voller Erfolge, aber auch großer Schwierigkeiten, die sich in mehrere unterschiedliche Phasen gliedert. Es ist die Geschichte einer Marke, die seit jeher Exzellenz, Kunst und Geschwindigkeit verkörpert.

Die erste Ära: Ettore Bugatti (1909–1963)
Alles begann 1909, als der italienische Emigrant Ettore Bugatti sein Unternehmen „Automobiles Ettore Bugatti“ im elsässischen Molsheim gründete, das damals zum Deutschen Reich gehörte. Ettore war ein vielseitiges Genie, das aus einer Familie Mailänder Künstler und Ingenieure stammte, und diese Dualität spiegelte sich deutlich in seinen Kreationen wider. Seine Autos waren keine einfachen Fortbewegungsmittel, sondern wahre Kunstwerke auf vier Rädern. Sein Motto lautete: „Nichts ist zu schön, nichts ist zu teuer.“

In den 1920er und 1930er Jahren wurde Bugatti zur Legende in der Welt des Rennsports und des Luxus. Seine leichten, technologisch fortschrittlichen Rennwagen dominierten die Rennstrecken. Zu den ikonischsten Modellen dieser Ära zählen:

Typ 35: Er gilt als einer der erfolgreichsten Rennwagen aller Zeiten und errang über 2.000 Siege.

Typ 41 Royale: Dieser für Könige und Staatsoberhäupter konzipierte monumentale Luxuswagen mit einem Motor von fast 13 Litern Hubraum war nur sechs Mal gebaut worden.

Typ 57 SC Atlantic: Ein Meisterwerk des Designs, entworfen von Ettore Bugattis Sohn Jean. Er zählt heute zu den seltensten und wertvollsten Fahrzeugen der Welt.

Leider waren die 1930er Jahre von tragischen Ereignissen geprägt, darunter der frühe Tod von Jean Bugatti bei einem Testunfall im Jahr 1939. Der Zweite Weltkrieg versetzte dem Unternehmen einen schweren Schlag, und nach Ettores Tod im Jahr 1947 konnte sich der Automobilhersteller nicht mehr erholen und stellte die Produktion 1963 ein.

Die italienische Wiedergeburt: Bugatti Automobili S.p.A. (1987–1995)
Nach Jahrzehnten der Vernachlässigung wurde die Marke vom italienischen Unternehmer Romano Artioli wiederbelebt. 1987 gründete er die Bugatti Automobili S.p.A. in Campogalliano bei Modena, im Herzen des italienischen „Motor Valley“. Artioli baute eine futuristische Fabrik mit dem Spitznamen „Blaue Fabrik“ und schuf einen einzigartigen und legendären Supersportwagen:

EB110: Der EB110 wurde 1991 zum 110. Geburtstag von Ettore Bugatti (daher das Akronym EB110) vorgestellt und war mit seinem Quad-Turbo-V12-Motor und Allradantrieb für seine Zeit eine wahre technologische Revolution. Trotz des großen Lobes der Kritiker ging das Unternehmen 1995 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in Konkurs.

Die Moderne: Volkswagen und Bugatti Rimac
1998 erwarb der Volkswagen-Konzern die Rechte an der Marke Bugatti. Mit enormen Investitionen verlegte er den Hauptsitz zurück nach Molsheim, Frankreich, und begann mit der Arbeit an einer neuen Generation von Hypercars, die den Namen Bugatti auf ein bisher unerreichtes Niveau an Leistung und Luxus brachten. Zu den Modellen dieser Ära gehören:

Veyron: Das erste Hypercar der Neuzeit, vorgestellt 2005. Mit seinen 1.001 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von über 400 km/h definierte es die Spielregeln neu.

Chiron: Bei seiner Markteinführung 2016 übertraf er die Leistung des Veyron und wurde zu einem der schnellsten Serienautos der Welt. In der Supersport-Version erreichte er 490 km/h.

La Voiture Noire: Ein einzigartiges Auto, geschaffen zum 110-jährigen Jubiläum der Marke, mit einem Verkaufspreis von 11 Millionen Euro.

2021 nahm die Geschichte eine neue Wendung: Bugatti schloss sich Bugatti Rimac an, einem Joint Venture zwischen dem kroatischen Unternehmen Rimac Automobili und Porsche (einer Marke des Volkswagen-Konzerns). Diese neue Partnerschaft verbindet Bugattis Tradition von Luxus und Handwerkskunst mit der Spitzentechnologie der elektrischen Hypercars von Rimac.

Die Geschichte von Bugatti ist daher eine Erzählung von Leidenschaft, Genie und Wiedergeburt, die sich ständig weiterentwickelt und Ettores Erbe und seine Vision eines Autos als Kunstwerk am Leben erhält.