X
10/06/2024

Daihatsu

Gründungsjahr 1953

Daihatsu

Daihatsus Geschichte zählt zu den längsten und faszinierendsten der japanischen Automobilindustrie. Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung auf die Produktion kompakter und zuverlässiger Fahrzeuge spezialisiert.

Die Ursprünge (1907–1951)

1907: Die Geschichte beginnt mit der Gründung der Hatsudoki Seizo Co., Ltd. in Osaka, Japan. Das Unternehmen konzentrierte sich zunächst auf die Produktion von Verbrennungsmotoren für die Industrie, nicht für Automobile.

1930: Das erste dreirädrige Fahrzeug, der „Typ HA“, wird produziert und markiert den ersten Schritt in die Automobilbranche.

1951: Das Unternehmen ändert seinen Namen in Daihatsu Motor Co., Ltd. Der Name „Daihatsu“ setzt sich aus dem ersten Kanji von „Osaka“ (大, ausgesprochen „dai“) und „Hatsudoki Seizo“ (発動機製造, „Motorenbau“) zusammen. Wörtlich bedeutet „Dai-hatsu“ „Motorenproduktion aus Osaka“.

Die Ära der Kompaktfahrzeuge (1957–1980)

1957: Der Midget kommt auf den Markt, ein kleines dreirädriges Fahrzeug, das dank seiner Wendigkeit und niedrigen Kosten zu einer Ikone des leichten Nutzfahrzeugverkehrs in Japan wird.

1960er: Daihatsu erweitert sein Angebot um konventionellere Automobile wie den Compagno, den ersten Personenkraftwagen des Unternehmens.

1967: Die Zusammenarbeit mit der Toyota Motor Corporation beginnt, die eine Beteiligung am Unternehmen erwirbt. Diese Vereinbarung prägt Daihatsus Schicksal für die folgenden Jahrzehnte.

1970er: Das Angebot wird um Modelle wie den kompakten Geländewagen Taft (1974), den Vorläufer der leichten 4x4-Reihe der Marke, und den Charade (1977) erweitert, einen Kleinwagen, der großen internationalen Erfolg feierte und das Dreizylinder-Motorkonzept einführte, das zu einem Markenzeichen von Daihatsu wurde.

Internationale Expansion und die Ära der Zusammenarbeit (1980–2010)

1980er Jahre: Daihatsu festigte seine Präsenz auf den internationalen Märkten und exportierte Fahrzeuge in über 140 Länder. Der Charade wurde in vielen Märkten erfolgreich verkauft, darunter für kurze Zeit auch in den USA.

Daihatsu hat viel italienisches Flair: In diesen Jahren schloss Daihatsu wichtige Verträge mit italienischen Automobilherstellern. Das Unternehmen lieferte den 1.000-cm³-Motor des Charade an Innocenti für den MiniTre und arbeitete mit Piaggio an der Produktion des vom Hijet abgeleiteten Transporters Porter zusammen, dem ersten japanischen Fahrzeug, das in Italien produziert wurde.

1999: Toyota erhöht seinen Anteil an Daihatsu und wird Mehrheitsaktionär. Das Unternehmen spezialisiert sich weiterhin auf die Produktion von Kei-Cars (Kleinwagen für den japanischen Markt) und Kleinwagen und nutzt dabei häufig gemeinsame Plattformen und Technologien mit Toyota.

Das neue Jahrtausend und das Ende der Exporte nach Europa

2000er: Daihatsu bringt weiterhin erfolgreiche Modelle wie den Sirion, den Cuore und den Terios auf den Markt, die für ihre Kompaktheit, Zuverlässigkeit und ihren geringen Kraftstoffverbrauch geschätzt werden. Insbesondere der Terios wird als vielseitiger kleiner SUV bekannt, während der Cuore den Titel „kleinster Fünftürer der Welt“ trägt.

2013: Aufgrund verschiedener Faktoren, darunter ein starker Umsatzrückgang und die Abwertung des Yen, trifft Daihatsu die schwierige Entscheidung, sich vom europäischen Markt zurückzuziehen.

2016: Toyota übernimmt 100 % der Anteile an Daihatsu und macht das Unternehmen zu einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft.

Daihatsu agiert heute weiterhin als Spezialmarke innerhalb des Toyota-Konzerns und konzentriert sich vor allem auf den japanischen und südostasiatischen Markt, wo kompakte, effiziente Fahrzeuge weiterhin große Beliebtheit genießen.