Ursprünge: Vom Korkproduzenten zum Fahrzeughersteller (1920–1945)
1920: Das Unternehmen wurde am 30. Januar in Hiroshima, Japan, unter dem Namen Toyo Cork Kogyo Co., Ltd. gegründet. Gründer war Jujiro Matsuda. Zunächst produzierte das Unternehmen Presskork für Dichtungen und Isolierungen.
1927: Das Unternehmen änderte seinen Namen in Toyo Kogyo Co., Ltd. und konzentrierte sich auf die Produktion von Maschinen und Werkzeugen.
1931: Es war ein entscheidendes Jahr. Toyo Kogyo vollzog den Übergang vom Maschinenbau zum Fahrzeugbau und brachte sein erstes Produkt auf den Markt, den Mazda-Go. Es war ein dreirädriges Fahrzeug, ähnlich einer motorisierten Rikscha, das sich in Japan dank seines innovativen Designs und seiner praktischen Transportmöglichkeiten schnell großer Beliebtheit erfreute. Der Name „Mazda“ taucht erstmals auf, inspiriert von Ahura Mazda, dem Gott der Weisheit, Intelligenz und Harmonie in der persischen Kultur, und erinnert auch an den Nachnamen des Firmengründers, Matsuda.
Nachkriegsaufschwung und Einstieg in die Automobilwelt (1945–1960)
1945: Die Stadt Hiroshima wird durch den Atombombenabwurf am 6. August verwüstet. Die Fabriken von Toyo Kogyo werden zwar beschädigt, aber durch einen Berg geschützt und nicht vollständig zerstört. Dies ermöglicht dem Unternehmen, die Produktion schnell wieder aufzunehmen und zum Wiederaufbau der Stadt beizutragen, indem es Transportfahrzeuge bereitstellt und die Behörden unterstützt. Dieses Ereignis festigt den Geist der Widerstandsfähigkeit und Beharrlichkeit, der zu einem integralen Bestandteil der Markenidentität wird.
1950er Jahre: Das Unternehmen produziert weiterhin dreirädrige Nutzfahrzeuge, beginnt aber, sich dem Pkw-Markt zuzuwenden.
Die Ära des Wankelmotors und die globale Expansion (1960–1990)
1960: Mazda bringt sein erstes echtes Automobil auf den Markt, das Mazda R360 Coupé. Es ist ein kleines zweitüriges Coupé, das als „Kei-Car“ (Leichtbaufahrzeug) für den japanischen Markt konzipiert wurde. Sein Erfolg markiert den Beginn der Pkw-Massenproduktion.
1961: Die erste Version des berühmten Pickups der „B-Serie“ wird vorgestellt, der sich weltweit zu einem langlebigen und erfolgreichen Modell entwickeln sollte.
1967: Mazda wagt einen mutigen und revolutionären Schritt: Der Mazda Cosmo Sport 110S, der erste Sportwagen mit einem Wankelmotor mit zwei Rotoren, wird vorgestellt. Diese Technologie, die Mazda unermüdlich weiterentwickelt hat, hebt das Unternehmen von allen anderen Herstellern ab und wird für die kommenden Jahrzehnte zum Markenzeichen.
1970er: Mazda erschließt internationale Märkte, insbesondere Nordamerika. Die Modelle RX-2, RX-3 und RX-4, alle mit Wankelmotoren ausgestattet, erfreuen sich bei Sportwagenfans großer Beliebtheit.
1978: Der Mazda RX-7 der ersten Generation wird vorgestellt. Mit seinem futuristischen Design und Wankelmotor wird er zu einer Ikone und einem der bekanntesten Sportwagen der Welt.
1979: Mazda und die Ford Motor Company gehen eine Partnerschaft ein, die über viele Jahre hinweg zu zahlreichen Kooperationen und Technologieaustausch führen wird.
1984: Das Unternehmen ändert seinen Namen offiziell in Mazda Motor Corporation.
1989: Auf der Chicago Auto Show präsentiert Mazda den Mazda MX-5 Miata. Dieser leichte, kompakte und erschwingliche Roadster ist ein sofortiger Erfolg. Er belebt das Konzept des zweisitzigen Sportwagens neu und wird zum meistverkauften Roadster der Geschichte.
Innovation, Design und Rennerfolge (1990–2000)
1991: Mazda erringt mit dem Mazda 787B einen historischen und beispiellosen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Es ist das erste und einzige Fahrzeug mit Wankelmotor, das das legendäre Langstreckenrennen gewinnt. Dieser Erfolg demonstriert die Zuverlässigkeit und Leistung des Mazda Wankelmotors unter Extrembedingungen.
1992: Die Zusammenarbeit mit Ford wird intensiviert und führt zur Produktion von Modellen mit gemeinsamen Plattformen, wie dem Ford Probe (basierend auf dem Mazda MX-6).
1990er: Mazda überarbeitet sein Logo, um ein moderneres und anspruchsvolleres Image zu vermitteln. Neue Kultmodelle werden eingeführt, wie der RX-7 (FD) der neuesten Generation und der Xedos 9 mit Miller-Motor.
Der Bruch mit Ford und die „Skyactiv“-Philosophie (2000–2010)
2002: Der Mazda6 wird vorgestellt, das erste Modell einer neuen Fahrzeuggeneration mit sportlicherem und dynamischerem Design.
2003: Der Mazda RX-8 ersetzt den RX-7. Obwohl er von einem Renesis-Wankelmotor angetrieben wird, bietet er dank seiner gegenläufig öffnenden „Freestyle“-Türen mehr Funktionalität.
2008–2010: Nach der globalen Finanzkrise reduziert Ford seine Beteiligung an Mazda drastisch und verkauft sie schließlich fast vollständig. Dies zwingt Mazda, sein Schicksal wieder selbst in die Hand zu nehmen und sich auf interne Innovationen zu konzentrieren. Die „Skyactiv“-Philosophie ist geboren: ein ganzheitlicher Entwicklungsansatz, der darauf abzielt, Effizienz und Leistung von Motor, Fahrwerk und Getriebe zu optimieren, ohne den Fahrspaß zu beeinträchtigen.