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10/06/2024

Mitsubishi

Gründungsjahr 1970

Mitsubishi

Mitsubishis Geschichte ist eine komplexe Verflechtung verschiedener Branchen und erstreckt sich über mehr als 150 Jahre. Die Entwicklung von einer kleinen Reederei zu einem globalen Konglomerat und schließlich zu einem bedeutenden Automobilhersteller ist geprägt von Phasen des Wachstums, der Krise und der Reorganisation.

Die Ursprünge: Vom Seetransport zum Konglomerat (1870–1945)
Mitsubishis Geschichte begann nicht mit Automobilen, sondern mit dem Seetransport. 1870 gründete Yataro Iwasaki die Tsukumo Shokai, eine Reederei mit einer Dampfschiffflotte. 1874 wurde das Unternehmen in Mitsubishi Shokai (Drei-Diamanten-Unternehmen) umbenannt, eine Kombination aus den Begriffen „mitsu“ (drei) und „hishi“ (Wasserkastanie, im Japanischen auch als Raute oder Diamant verwendet). Das Logo mit den drei Diamanten, inspiriert von den Familienwappen der Yataro- und Tosa-Clans, wurde zum Symbol des Unternehmens.

In den folgenden Jahren erweiterte Yataro Iwasaki die Geschäftstätigkeit des Unternehmens, das sich rasch auf Sektoren wie Bergbau, Schiffbau, Eisenbahn und Versicherungen ausweitete. Mitsubishi entwickelte sich zu einem Zaibatsu, einem großen Industrie- und Finanzkonglomerat unter der Kontrolle einer einzigen Familie, das eine entscheidende Rolle bei der Modernisierung und Industrialisierung Japans spielte.

Einstieg in die Automobilindustrie (1917–1945)
Mitsubishis erster Vorstoß in die Automobilwelt erfolgte 1917 mit der Produktion des Mitsubishi Modell A. Dies war Japans erstes in Serie produziertes Automobil, ein Modell auf Basis des Fiat Tipo 3. Die Produktion war jedoch teuer und begrenzt, sodass das Projekt 1921 eingestellt wurde.

In den 1930er Jahren verlagerte Mitsubishi aufgrund der militärischen Eskalation Japans seinen Schwerpunkt auf die Produktion von Militärfahrzeugen wie Kampfflugzeugen (einschließlich des berühmten A6M Zero) und Panzern. Diese Zeit markierte eine Pause in der Entwicklung ziviler Fahrzeuge.

Die Geburt der Mitsubishi Motors Corporation (1946–1970)
Nach dem Zweiten Weltkrieg ordneten die alliierten Besatzungstruppen die Auflösung der Zaibatsu an. Mitsubishi wurde in mehrere unabhängige Unternehmen aufgeteilt, einige blieben jedoch durch Namen und historische Bindungen verbunden. Im Automobilsektor begannen die verschiedenen Geschäftsbereiche des ehemaligen Konglomerats mit der Produktion von Nutzfahrzeugen, Bussen und Kleinwagen.
1970 fusionierten die verschiedenen Automobilbereiche des Mitsubishi-Konzerns zur Mitsubishi Motors Corporation (MMC) und markierten damit die offizielle Geburtsstunde des Automobilherstellers, wie wir ihn heute kennen. Im selben Jahr unterzeichnete Mitsubishi eine Partnerschaft mit Chrysler für die Produktion und den Vertrieb von Fahrzeugen in den USA. Diese Vereinbarung ermöglichte Mitsubishi die Expansion auf den nordamerikanischen Markt.
Globale Expansion und Kultmodelle (1970–2000)
Die 1980er und 1990er Jahre waren das goldene Zeitalter für Mitsubishi Motors. Das Unternehmen etablierte sich als erfolgreicher und innovativer Fahrzeughersteller und brachte eine Reihe von Modellen auf den Markt, die zu weltweiten Ikonen wurden.
Technologische Innovationen: Mitsubishi gehörte zu den ersten Unternehmen, die Motoren mit Silent Shaft zur Reduzierung von Vibrationen einführten und entwickelte den Allradantrieb S-AWC (Super All Wheel Control).
Sportmodelle: Der für Rallye-Rennen entwickelte Mitsubishi Lancer Evolution und der Mitsubishi 3000GT waren äußerst erfolgreiche Modelle, die für ihre Leistung und fortschrittliche Technologie bekannt waren. SUVs und Geländewagen: Der Mitsubishi Pajero (in anderen Märkten auch als Montero oder Shogun bekannt) etablierte sich als eines der robustesten und zuverlässigsten SUVs und gewann zahlreiche Ausgaben der Rallye Paris-Dakar. Auch der Pickup L200 erzielte große Erfolge.
Krisen und Umstrukturierungen (2000–2016)
Die 2000er Jahre waren eine schwierige Zeit für Mitsubishi Motors. Das Unternehmen wurde von einer Reihe von Skandalen und finanziellen Schwierigkeiten heimgesucht.
Skandale um Produktionsmängel: Mitsubishi wurde vorgeworfen, jahrelang Produktionsmängel verheimlicht zu haben, was zu massiven Rückrufaktionen und Reputationsschäden führte. Finanzielle Schwierigkeiten: Die Partnerschaft mit DaimlerChrysler, die von 2000 bis 2005 dauerte, brachte nicht die gewünschten Ergebnisse und schwächte die Finanzlage von Mitsubishi. Diese Krisen führten zu einer umfassenden Umstrukturierung des Unternehmens, die sich auf eine engere Produktpalette und eine vorsichtigere Expansion konzentrierte. Die Allianz mit Nissan (2016–heute)
Der jüngste Wendepunkt in der Geschichte von Mitsubishi Motors kam 2016, als Nissan einen Anteil von 34 % an Mitsubishi erwarb und damit zum größten Anteilseigner wurde. Diese Transaktion führte dazu, dass Mitsubishi der größeren Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz beitrat. Die Allianz ermöglichte Mitsubishi die gemeinsame Nutzung von Plattformen und Technologien und senkte so die Produktions- und Entwicklungskosten. Das Unternehmen konzentriert sich nun auf spezifische Marktsegmente, insbesondere SUVs sowie Hybrid- und Elektrofahrzeuge.