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22/05/2024

O.S.C.A.

Gründungsjahr 1947-1967

O.S.C.A.

Die Geschichte von OSCA (Officine Specializzate Costruzione Automobili) ist faszinierend und eng mit einem legendären Namen des italienischen Motorsports verbunden: den Maserati-Brüdern.

Die Ursprünge: Das „zweite Leben“ der Maseratis
Nach dem Verkauf ihres berühmten Unternehmens Maserati an die Familie Orsi im Jahr 1937 beschlossen Ettore, Ernesto und Bindo Maserati, den Pakt, der sie ein Jahrzehnt lang an die Marke gebunden hatte, einzuhalten. Nach Ablauf des Vertrags im Jahr 1947 gründeten die drei Brüder O.S.C.A. (Officine Specializzate Costruzione Automobili) in San Lazzaro di Savena bei Bologna.

Das Ziel war klar und ehrgeizig: kleine, leichte und wendige Rennwagen zu entwickeln, die mit den großen Automobilherstellern konkurrieren und siegen konnten. Die OSCAs waren das Ergebnis ihrer umfassenden Rennerfahrung und ihrer kreativen Unabhängigkeit.

Die Rennsportära und Erfolge
Das erste Modell, der MT4 (Maserati Tipo 4 cilindri), kam 1948 auf den Markt und war sofort ein Erfolg. Es war ein Rennwagen mit einem 1100-cm³-Motor, der trotz seiner geringen Größe überraschende Siege erzielte. OSCAs wurden als „Gigantenkiller“ bekannt, die deutlich stärkere Konkurrenten wie Ferrari und Maserati auf der Rennstrecke schlagen konnten.

Zu den prestigeträchtigsten Erfolgen zählten:

Der Sieg bei den 12 Stunden von Sebring 1953 mit dem legendären Fahrer Stirling Moss, der einen 1500-cm³-OSCA MT4 fuhr.

Zahlreiche Siege bei Rennen wie der Mille Miglia und den 24 Stunden von Le Mans, insbesondere in ihrer Hubraumklasse.

Trotz seiner geringen Größe etablierte sich das Unternehmen auch international: Mitte der 1950er Jahre machten die Exporte über 60 % der Gesamtproduktion aus. Das Unternehmen arbeitete mit führenden Karosseriebauern der damaligen Zeit wie Zagato, Fissore und Touring zusammen, die ihre Fahrgestelle mit eleganten und leistungsstarken Karosserien ausstatteten.

Niedergang und Schließung
Gegen Ende der 1950er Jahre widmete sich OSCA im Bestreben, die Produktion auszuweiten, auch dem Bau von Motoren für andere Automobilhersteller, beispielsweise für Fiat für die Modelle 1500 und 1600 S.

1963 verkauften die Brüder Maserati das Unternehmen an Domenico Agusta, den Inhaber der Motorradmarke MV Agusta. Die Brüder blieben noch eine Weile im Unternehmen, um das Design zu betreuen, doch ihr Abenteuer mit OSCA endete endgültig 1966. Das Unternehmen schloss im darauffolgenden Jahr 1967 seine Pforten.

Die Wiedergeburt der Marke
Nach Jahrzehnten der Stille wurde die Marke OSCA 2022 vom Unternehmer Massimo Di Risio, dem Inhaber der DR Automobiles-Gruppe, übernommen. Es besteht die Absicht, die Marke mit einem neuen Industrieplan wiederzubeleben und dabei ihre Geschichte der Ingenieurskunst und sportlichen Spitzenleistungen zu würdigen.