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07/06/2024

Renault

Gründungsjahr 1898

Renault

 

Die Geschichte des Automobilherstellers Renault ist ein industrielles und menschliches Abenteuer, das sich über mehr als ein Jahrhundert erstreckt.

 

Die Ursprünge (1898–1918)
Die Gründung: Die Geschichte beginnt am 24. Dezember 1898, als der junge Ingenieur Louis Renault, gerade 21 Jahre alt, sein erstes Auto, die „Voiturette Typ A“, vorstellte. Dank seines innovativen Direktantriebs war das Fahrzeug sofort ein Erfolg. Im folgenden Jahr, am 25. Februar 1899, gründete Louis mit seinen Brüdern Marcel und Fernand die „Société Renault Frères“ in Boulogne-Billancourt bei Paris.

 

Rennerfolge: Die Brüder Renault machten sich sofort einen Namen im Motorsport, gewannen zahlreiche Rennen und erwarben sich einen hervorragenden Ruf. Leider starb Marcel 1903 bei einem Unfall während des Rennens Paris–Madrid. Nach Fernands Pensionierung im Jahr 1908 führte Louis das Unternehmen allein.

 

Innovation und Massenproduktion: Louis Renault war ein Pionier der Innovation. 1905 führte das Unternehmen Massenproduktionstechniken ein und 1913 den Taylorismus. Während des Ersten Weltkriegs stellte Renault seine Produktion auf Kriegsunterstützung um und produzierte Lastwagen, Krankenwagen, Munition und die berühmten FT17-Panzer, die sich als entscheidend erweisen sollten.

 

Die Zwischenkriegszeit (1919–1945)
Modernisierung: Nach dem Krieg modernisierte Renault seine Fabriken weiter und eröffnete 1929 die erste Montagelinie in Billancourt.

 

Zweiter Weltkrieg: Die umstrittenste Zeit in der Unternehmensgeschichte fand während des Zweiten Weltkriegs statt. Die Fabriken von Louis Renault arbeiteten für Nazi-Deutschland. Wegen dieser Kollaboration wurde Louis Renault 1944 nach der Befreiung Frankreichs verhaftet. Er starb im Gefängnis, bevor er vor Gericht gestellt wurde. Am 1. Januar 1945 wurde das Unternehmen von der französischen Provisorischen Regierung verstaatlicht und zur „Régie Nationale des Usines Renault“ (RNUR) umbenannt.

 

Wiedergeburt und Expansion nach dem Krieg (1946–1980)
Wiedergeburt: Unter staatlicher Leitung brachte Renault 1946 den 4CV auf den Markt, ein kompaktes und beliebtes Modell, das seine Wiedergeburt markierte.

 

Kultmodelle: Zwischen den 1960er und 1970er Jahren erlebte der Automobilhersteller ein neues goldenes Zeitalter mit der Einführung von Modellen, die zu wahren Ikonen wurden, wie dem Renault 4 (1961) und dem Renault 5 (1972). Diese praktischen und sparsamen Fahrzeuge eroberten den europäischen Markt.

 

Internationale Expansion: Renault baute seine globale Präsenz durch Partnerschaften und den Erwerb von Anteilen an anderen Unternehmen, wie beispielsweise American Motors, aus.

 

Herausforderungen und die Allianz (1980–heute)
Krise und Privatisierung: Die 1980er Jahre waren eine Zeit großer Herausforderungen, geprägt von intensivem Wettbewerb und finanziellen Schwierigkeiten. Um sich zu erholen, senkte das Unternehmen seine Kosten und verkaufte seine Tochtergesellschaften. 1996 wurde Renault privatisiert und kehrte in öffentliches Eigentum zurück.

 

Die Renault-Nissan-Allianz: Der Wendepunkt kam 1999, als Renault eine strategische Allianz mit dem japanischen Hersteller Nissan einging. Diese Partnerschaft ermöglichte es beiden Unternehmen, Plattformen und Komponenten gemeinsam zu nutzen, Kosten zu senken und ihre globale Präsenz auszubauen. Im selben Jahr erwarb Renault die rumänische Marke Dacia.

 

Innovation und Zukunft: Im neuen Jahrtausend setzte Renault seine Innovationskraft fort, stieg mit der „Z.E.“-Reihe (Zero Emissions) in den Markt für Elektrofahrzeuge ein und entwickelte erfolgreiche Modelle wie den Clio, den Mégane sowie die Crossover Captur und Kadjar. Mit ihrem strategischen Plan „Renaulution“ konzentriert sich die Groupe Renault auf den Übergang zu nachhaltiger Mobilität, Elektrifizierung und neuen Dienstleistungen und baut dabei auf ihrer Geschichte als Pionier der Automobilindustrie auf.